Warum blieb Ihre Uhr eigentlich stehen?

Nun, es können viele Gründe hierfür vorliegen, denn eine Uhr ist eine komplizierte und relativ empfindliche Maschine. Sie besteht aus ca. 10 bis über 100 Einzelteilen, je nachdem, ob es sich um eine Quarzuhr, eine Automatik oder einen Chronographen handelt. Sie läuft ununterbrochen, Tag und Nacht, ohne Pause und ohne Wartung, in jeder Lage und immer im gleichen Rhythmus. Weder Bewegung und Stöße noch Temperaturveränderung können Ihren gleichmäßigen Lauf nennenswert beeinflussen. Wie bei jeder Maschine unterliegen auch die beweglichen Teile der Uhr einer Abnutzung. Das hat natürlich Einfluß auf den Gang der Uhr (besonders mechanische). Auch hochwertige Öle verbrauchen sich mit der Zeit und "verharzen", wie man sagt. Die Öle und Fette werden immer fester und bremsen die Räder und Hebel ab, und die Uhr bleibt stehen. Im allgemeinen sollte eine Generalüberholung ca. alle 3-4 Jahre vorgenommen werden, auch wenn die Uhr noch geht. Die Krone zum Aufziehen und Einstellen , das Glas, die Federstege und die Dichtungen unterliegen dem Verschleiß. Bei der Überholung werden auch diese Teile überprüft und gegebenenfalls ersetzt. Sie werden mehr Freude an Ihrer Uhr haben, wenn Sie es sorgfältig und entsprechend behandeln.


Die verschiedenen Uhrwerks-Arten:

Das Handaufzugwerk:

Hierbei handelt es sich um ein mechanisches Uhrwerk, welches man täglich mittels der Krone aufziehen muss. Durch das Aufziehen wird ein Kraftspeicher, die "Zugfeder" gespannt, welche dann das Uhrwerk antreibt. Obwohl die einfachste Art des mechanischen Antriebs, ist der Handaufzug eher bei teueren Uhren zu finden. Dieser Uhrentyp ist besonders für Menschen zu empfehlen, die sich gerne jeden Tag intensiv mit ihrer Uhr beschäftigen möchten, denn eine Handaufzuguhr muss in der Regel täglich aufgezogen werden.

Das Automatik-Uhrwerk:

Die Automatikuhr wird mit Hilfe eines Drehgewichtes aufgezogen. Die Drehbewegungen des Rotors (auch Schwungmasse genannt) werden über eine Mechanik zum Aufziehen der Zugfeder verwendet. Und wenn die Uhr mal nicht bewegt wird, reicht die "Gangreserve" für einen ganzen Tag. Die Automatik-Uhrwerk ist ein mechanische Werk, und man findet im heute bei sehr teueren Uhren. Dieser Uhrentyp ist besonders für Menschen zu empfehlen, die WERT auf gute Qualität legen.

Das Quarzuhrwerk:

Statt der Zugfeder im mechanischen Uhrwerk ist hier der Kraftspeicher die Batterie. Die Technologie ist einfach und extrem preiswert. Die Herstellung eines Quarzwerkes kostet nur ein paar Euro. Trotzdem ist das Quarzwerk das größte Massenuhrwerk unserer Zeit. Ob es nun in eine Uhr für 2,50 € oder 10.000 € eingebaut wird - die Technik ist die gleiche. Und so funktioniert sie: ein Quarz wird auf 32.768 Schwingungen pro Sekunde geeicht, die auf einen Sekundentakt heruntergeteilt werden. Ein Elektromotor überträgt den Takt auf das Zeigerwerk. Die Energie liefert bei normalen Quarzuhren eine Batterie (Knopfzelle). Ein Quarzwerk arbeitet extrem präzise und besteht aus nur wenigen Teilen: Schwingquarz, ein integrierter Schaltkreis, Batterie, Spule, Motor, Räderwerk, Platine und Zeiger. Als Gangregler ersetzt hier der Quarz die Unruhe. Deshalb hat ein Quarzwerk eine viel höhere Ganggenauigkeit als ein mechanisches Werk. Die Elektronik treibt einen Schrittschaltmotor an, der über einige Räder die Zeiger bewegt. Bei Quarzwerken liegen die Gangabweichungen im Bereich von ± 1 Minute pro Jahr entsprechend ± 0,00019% pro Tag. Diese Ganggenauigkeit kann auch eine Quarzuhr für 2,50 € erreichen.

Chronographen:

Mechanische Quarz Uhrwerke sind Kurzzeit Messinstrumente und ebenfalls eine Modeerscheinung, die allerdings schon lange anhält, weil Männer meistens verspielt sind und auch zahlreiche Instrumente im Auto nicht verschmähen. Rein optisch sehen Chronographen zweifellos interessant aus. Die Funktionen des Stunden-, Minuten- und Sekundenzählers werden aber selten bis nie benötigt. Auf Grund der komplizierten und vielteiligen Werke sind eher mechanische Chronographen empfehlenswert. Seit vielen Jahren sind Chronographen bei Männern ein beliebter Uhrentyp - technisch verspielt, doch nur selten ernsthaft gefordert.

Die Funkuhr:

Das Funkuhrwerk funktioniert im Grunde wie eine normales Quarzuhrwerk, jedoch wird die Uhr Nachts zwischen 2 und 5 Uhr per Funksignal neu "gestellt". Diese Senderruffunktion kann auch jederzeit manuell aktiviert werden. Die Atomuhr steht in Braunschweig, der Sender steht in Mainflingen bei Frankfurt. Die Reichweite des Senders beträgt ca. 1500 km. Die maximale Gangabweichung der Atomuhr liegt bei 1 Sekunde in 300.000 Jahren! Das Funkuhrwerk besteht also aus einem "normalen" Quarzuhrwerk, einer Antenne, einem Emfangsmodul (ähnlich einem Radioempfänger) und einem Decoder, der die Funksignale in für die Elektronik brauchbare Signale umwandelt. Funkuhren gelten als die genauesten Armbanden der Welt. Außerhalb des Zeitsendebereichs funktionieren sie nur als normale Quarzuhren. Uhren dieses Typs funktionieren nur in Europa problemlos.

Die Solaruhr:

Statt einer Batterie wird hier ein aufladbarer Speicher (Kondensator) eingebaut. Bei Lichteinfall auf die Solarzelle wird Licht in elektrischen Strom umgewandelt und der Speicher wird aufgeladen. Falls die Solarzelle kein Licht erhält gibt der Speicher die Energie an die Elekronik ab. Je nach Uhrentyp reicht die Energie einige Tage bis einige Monate (Siehe Gebrauchsanleitung der Uhr).

Die Kinetik oder Autoquarz:

Ähnlich der Solartechnik, nur daß hier Bewegungsenergie für das Aufladen des Speichers sorgt. Ein Rotor (wie beim Automatic-Werk) treibt eine Art Dynamo an. Durch die Bewegung der Uhr wird elektrischer Strom erzeugt, der den Speicher auflädt.